ABAP Tipp - Klassen zum Interface
Alle implementierenden Klassen zu einem Interface lesen und validieren. Wir zeigen dir, wie du das leicht umsetzen kannst und diese dynamisch verwendest.
Inhaltsverzeichnis
Wenn du eine Anwendung baust, die ein Interface zuir Verfügung stellt, willst du vielleicht am Ende auch wissen, welche Klassen auf diesem Interface basieren. Oder du möchtest die Klassen automatisch für eine Verarbeitung einbinden? Dann bist du hier an der richtigen Stelle! Wir wollen im heutigen Artikel kurz zusammenfassen, wie du die Klassen lesen kannst und automatisch mit ihnen arbeitest.
Vorbereitung
Was wir für dieses Szenario benötigen ist zuerst einmal ein Interface, welches wir implementieren können. Dazu auch noch 2 bis 3 Klassen die das Interface übernehmen. Zum Test sind einige Methoden auch ausgeprägt und einige noch nicht. Wir möchten damit im Anschluss zeigen, wie du Fehler bei mangelnder Implementierung abfangen kannst.
Das Interface in unserem Beispiel heißt ZIF_TEST_SST und soll eine Schnittstelle symbolisieren. Das Interface hat zwei Methoden und eine Konstante. Im ersten Schritt soll geprüft werden, ob die Klasse für die Verarbeitung relevant ist. Ist dies der Fall, wird die Konstante zurückgegeben. Im zweiten Schritt soll die Verarbeitung ausgeführt werden über die Execute Methode.
Definition
Als Klassendefinition benötigen wir nur zwei Methoden zur Ermittlung der Klassen und Ausführung dieser. Dazu das folgende Coding:
CLASS lcl_prog DEFINITION.
PUBLIC SECTION.
TYPES:
" Klassennamen
tt_class TYPE STANDARD TABLE OF char30 WITH EMPTY KEY.
CLASS-METHODS:
get_class
IMPORTING
id_intf TYPE clike
RETURNING VALUE(rt_class) TYPE tt_class,
start_impl
IMPORTING
id_class TYPE clike.
PRIVATE SECTION.
ENDCLASS.
Lesen der Klassen
Mit der Methode get_class lesen wir alle Klassen bei denen das Interface direkt zugeordnet ist. Dann grenzen wir die entsprechenden Includes ab, die uns interessieren, konvertieren den Namen und prüfen, ob es die Klasse im System wirklich gibt. Ist alles in Ordnung, übernehmen wir die Klasse in die Rückgabetabelle.
METHOD get_class.
" Verwendung des Interface lesen
SELECT include FROM wbcrossgt
WHERE otype = 'TY'
AND name = @id_intf
AND direct = @abap_true
INTO TABLE @DATA(lt_class).
" Prüfung der gefundenen Verwendung
LOOP AT lt_class INTO DATA(ls_class) WHERE include 30 = 'CU'.
" Name aufbereiten
DATA(ld_name) = ls_class-include(30).
TRANSLATE ld_name USING '= '.
" Validierung des Namen/Typs
SELECT SINGLE typename FROM ddtypes
INTO @DATA(ls_check)
WHERE typename = @ld_name
AND state = 'A'
AND typekind = 'CLAS'.
" Übernehmen
IF sy-subrc = 0.
APPEND ld_name TO rt_class.
ENDIF.
ENDLOOP.
ENDMETHOD.
Implementierung starten
Im zweiten Schritt definieren wir eine Methode die die gefundenen Klassen nacheinander ausführt und im Fehlerfall reagiert. Dabei kann man danach gehen, ob eine Methode in der Klasse noch nicht implementiert wurde oder andere kritische Fehler bei der Verarbeitung aufgetreten sind.
METHOD start_impl.
DATA:
lo_obj TYPE REF TO zif_test_sst.
TRY.
" Instanz erzeugen
CREATE OBJECT lo_obj TYPE (id_class).
" relevante Klasse prüfen
IF lo_obj->check_step( ) = zif_test_sst=>mc_active.
lo_obj->execute( ).
ENDIF.
CATCH cx_sy_dyn_call_illegal_method. "Implementierung fehlt
CATCH cx_root. "anderer Fehler
ENDTRY.
ENDMETHOD.
Ausführung
Für die allgemeine Ausführung der Logik, kann die erste Methode direkt in einen Loop integriert werden. Wenn Klassen gefunden werden, werden diese in der Schleife direkt ausgeführt, wenn diese implementiert sind und korrekt funktionieren.
LOOP AT lcl_prog=>get_class( 'ZIF_TEST_SST' ) INTO DATA(ld_class).
lcl_prog=>start_impl( ld_class ).
ENDLOOP.
Fazit
Für die Ermittlung der passenden Tabellen und Inhalte benötigst du etwas Rechercheaufwand. Für die eigentliche Ausführung der Implementierungen kannst du direkt die Interfacemethoden ansprechen, was die Schnittstelle im Programm allgemein bekannt gibt.